böörds AG – Mit viel Freude und Herzblut haben zwei Ostschweizer Jungunternehmer ihr erstes Produkt den Tütenhüter kreiert, designt, weiterentwickelt und ihn in der Schweiz herstellen und verpacken lassen. Danach folgte die mulifunktionale Tubenschruberi zum Tuben ausquetschen. In den Swiss Label zertifizierten Produkten steckt zudem eine grosse Portion Swissness.
Am Anfang standen eine Dating-Plattform, eine visionäre Idee und der Traum von der Selbstständigkeit. Acht Monate später haben Sandra Gschwend und Christian Diethelm das Start-up böörds AG gegründet und erfolgreich mit ihren beiden Produkten Tütenhüter und Tubeschruberi den Schweizer Tütenverschluss-Markt revolutioniert. Die gelernte Floristin und der ehemalige Zimmermann designten das neuartige Verschlusssystem für Tüten auf ihrer spontanen Reise nach Thailand im Dezember 2017. «Unsere Idee war, ein System zu kreieren, das mehr Ordnung und Platz in den Haushalt bringt und mit dem sich erst noch der Food Waste bekämpfen lässt.» Gedacht – getan: Vier Monate nach ihrer Rückkehr war das Start-up böörds, respektive der Tütenhüter geboren. Das neue Produkt fand auf dem Schweizer Markt sogleich reissenden Absatz.
«Wenn ich etwas tue, dann mit 100-prozentiger Hingabe. Ich bin zielorientiert und treffe gerne Entscheidungen», beschreibt die 38-jährige ihre Firmenphilosophie. So ist es nicht verwunderlich, dass vier Wochen nach Verkaufsstart bereits 1000 6er-Set verkauft waren. Der Tütenhüter wurde vor allem auf Fachmessen und auf Weihnachtsmärkten vertrieben und erhielt zusätzlich Schub durch eine Homestory in der «Schweizer Familie» und den Auftritten in der TV-Sendung «Die Höhle der Löwen Schweiz». Auch online ist der Tütenhüter ein Erfolgsschlager, was den beiden Jungunternehmern gerade während der Pandemie zugutekam. «Unsere Produkte sind nicht nur im boomenden Online-Shop erhältlich, sondern auch stationär in über 450 Läden in der ganzen Schweiz», so Diethelm.
Mit Drehgriff zur «Tubeschruberi»
Seit 2021 gesellt sich ein zweites Produkt dazu. Mit der «Tubeschruberi» hat der Tütenhüter eine Partnerin. Den Anstoss dafür gab eigentlich die Kundschaft», erklärt Gschwend. An Publikumsmessen hörte sie immer wieder, dass den Leuten ein Küchenhelfer fehle, um ihre Mayonnaise-, Senf- oder Tomatenpüree-Tuben besser auspressen zu können. Die Lösung: Wenn man den Tütenhüter zusätzlich mit einem Drehgriff versehen würde, wäre das Problem gelöst. Dank dem ablösbaren Griff ist die Tubeschruberi auch als kleiner Tütenhüter verwendbar, mit dem sich Vanillezucker, Samen, Sprossen und Offentee einfach verschliessen lassen. Den Original-Tütenhüter und die Tubeschruberi gibt es übrigens auch in einer edlen Geschenkdose, die zugleich als praktische Aufbewahrungsdose für alle böörds-Produkte dient.
Vom Tütenhüter wurden bis heute über eine Million Stück verkauft, von der Tubeschruberi in sechs Monaten bereits 12’000 Stück. Zu böörds’ Kunden zählen grosse Unternehmen wie die Schweizerische Post, A. Vogel oder Orell Füssli. Daneben sind die böörds-Produkte natürlich in zahlreichen Haushalten anzutreffen.
Eine grosse Portion Swissness
Seit 2020 ist böörds mit der Armbrust von Swiss Label ausgezeichnet. Die Qualitätsmerkmale der Markenschutzorganisation passen bestens zur Firmenstrategie von böörds, die sich aus drei Punkten zusammensetzt: Einer heisst Swissness. Der Tütenhüter, die Tubeschruberi wie auch die Verpackungen werden im St. Galler Rheintal, also unweit des Firmenstandorts Widnau produziert. Eine Auslagerung der Produktion ins Ausland kam für die beiden Gründer nie infrage, obwohl sich damit viel Geld hätte einsparen lassen. Der zweite Trumpf heisst Nachhaltigkeit.
Die Produkte von böörds sind so solid gefertigt, dass sie Generationen überleben werden. In der Produktion wird überschüssiges Material geschreddert und direkt wiederverwertet. Zudem achtet man auf möglichst kurze Transportwege – alles der Umwelt zuliebe. Als Drittes liegt den beiden Ostschweizern das soziale Engagement am Herzen. böörds kooperiert eng mit der Stiftung arwole in Sargans. Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung stecken die böörds-Produkte zusammen und packen sie ab, alles in reiner Handarbeit.
Der Erfolg von böörds kommt nicht von ungefähr. Er und Sandra hätten einen «unbändigen Drang, etwas Neues zu entwickeln», erklärt der heute 34-jährige Diethelm. «Und wir funktionieren als Team hervorragend. Erstens, weil wir kurze Kommunikationswege haben. Zweitens, weil wir beide entscheidungsfreudig sind.»
Und wie geht es weiter mit böörds? «Wir wollen die Ausbreitung auf dem Schweizer Markt weiter vorantreiben und dann auch auf den Exportmärkten Fuss fassen», sind sich die beiden Erfinder einig. Ihre Vision: «Dass der Begriff ‹Tütenhüter› dereinst Eingang in den Duden findet.»
Corinne Remund